"Nicht noch einmal"

Erfahrungsbericht / Kommentar

Wir standen vor der Entscheidung: lieber ein-, zweitausend Euro sparen und in einem großen Möbelhaus bestellen oder auf die bessere Beratung und den größeren, persönlichen Service in einem Küchenstudio zu setzen.
Die Beratung war gut. Es wurde so lange rumgeplant, bis ich zufrieden und das Maximum an Stauraum rausgeholt worden war. Lieferzeit hat auch gepasst. Wir also zuhause alles rausgerissen, Schlitze geklopft, Leitungen neu gemacht, Boden neu…viel Arbeit und Geld für ne junge Großfamilie investiert, es sollte was Gescheites her, des lange hält und sich bewährt.
Doch nach der Planung ging es bergab. Angefangen mit den Monteuren, die die ganze Zeit gemeckert haben, ob es um unser „Kaff“ ging oder die frisch renovierten Wände…man selbst steht im Nebenraum, hat sich grad auf Jahre verschuldet und wollte einfach nur heulen…Gut, die Herren mussten sich dann bei uns entschuldigen und man will ja nicht nachtragend sein. Aber das war nur der Beginn, denn bei dieser Küche passt einfach mal gar nichts. Never ever again dieses Küchenstudio oder eine Nolte-Küche.
Schon bei der Lieferung war die Aussenwand der Kühlschrankverkleidung völlig zerkratzt. Kann passieren. Wir bekamen einen Rabatt, jetzt kleben Kinderzeichnungen drüber. Der Kühlschrank selbst war auch beschädigt. Er wurde ausgetauscht. Der neue hat Innen auch eine Bletzen, da haben wir schon gar nichts mehr gesagt. Der Jalousieschrank war die Härte. Irgendwas stimmte mit der Aufhängung nicht. Wochenlang halbfertig bis das Ersatzteil kam, dann knallt die Glasjalousie beim ersten Anfassen wie eine Guillotine runter, grad dass ich den Arm wegreißen konnte. Ist übrigens kein Witz. Musste wieder repariert werden. Und dann nochmal, bis es endlich nach Wochen und Wochen gepasst hat. Gut. Nach nem Jahr circa war dann schon die Blende unter der Spülmaschine beschädigt und musste ausgetauscht werden. Wurde dann auch gemacht. Und dann gingen die Ratenzahlungen ins Land. Man ist mit 3 kleinen Kindern, Haushalt und Job beschäftigt und kommt nicht gleich dazu, sich schon wieder beim Studio zu melden. Als ich dann doch endlich die Zeit hatte, schrieb ich, dass mir bei einigen Fronten kleine abgewetzte, rissige Stellen an Ecken und Kanten aufgefallen sind, die man erst im Laufe der Zeit zufällig entdeckt, weil bspw die Arbeitsplatte es erstmal verdeckt. Da die Stellen aber mit der Zeit größer wurden, wollte ich sie nochmal austauschen lassen. Auf meine email kam erstmal wochenlang keine Antwort und erst auf Nachfrage hieß es, Nö, die zwei Jahre sind rum. Die Firma Nolte direkt kontaktiert schustert den Schwarzen Peter zurück ans Studio, Austausch wäre durchaus möglich, die Händler hätten längere Fristen…also Studio erneut kontaktiert und wieder seit über drei Monaten: Nichts.
Das war nicht meine erste Küche und auch nicht die einzige Neue. Aber die mit Abstand teuerste. Drei Küchen, eine neue, eine neuwertige und eine gepflegte zehnjährige Gebrauchte hatte ich zuvor. Und keine einzige war so kaputt und anfällig wie diese, die ich immer noch abzahlen muss. Ich könnte heulen, dass ich noch fünfzehn, zwanzig Jahre mit diesem Graffel leben muss. Pfui.