"Vorne hui, hinten raus ne Frechheit"

Erfahrungsbericht / Kommentar

Die Planung verlief gut und ausreichend, auch wenn in so einem riesigen Möbelhaus der Wohlfühlfaktor naturgemäß etwas auf der Strecke bleibt. Als Liefertermin wurden uns ca. 10 Wochen in Aussicht gestellt...

Geliefert wurde dann nach 14 Wochen (Mitte Februar) und ein Liefertermin wurde mir erst nach telefonischer Nachfrage genannt. Die Lieferung ging dann komplett in die Hose, da das Monteurteam mit einem 7,5 Tonner bei uns auflief, der aber nicht durch die Einfahrt kam. O-Ton am Telefon: Ich als Kunde hätte dafür zu sorgen, dass meine Einfahrt groß genug wäre.
Wahrheit: Falsch, das ist die Aufgabe des Mess-Ingenieurs, gleichzeitig auch die Anfahrt zu prüfen und laut ihm wäre eine Anfahrt mit einem LKW möglich. Nun ja, nachdem man telefonisch versprochen hatte, innerhalb von 2 Stunden zu einer Lösung zu kommen, ließ man lieber den Tag entspannt ausklingen. Ohne Montage...
Nächster Montagetermin dann eine Woche später, diesmal mit kleinem Auto, aber diesmal Subunternehmer. Das kann ja was werden...
Die Montage klappte erstmal weitgehend, nur nach der Montage stellte ich fest, dass kein Strom mehr auf den Steckdosen war. Problem bis heute - 5 Monate später - ungeklärt. Wahrscheinlich haben die bei der Montage eine Leitung getroffen...
Weitere (kleinere) Mängel und Kratzer wurden dem Händler einige Tage nach Einbau angezeigt und die schnelle Beseitigung wurde mir zugesagt. Nach und nach wurden mehr Mängel offensichtlich, z.B. wurden die Löcher für die Steckdosen falsch gebohrt, sodass ich keine Steckdosen einbauen konnte, und die undichte Spüle war nicht nur in sich undicht (Haarriss), sondern konnte vom Spülen-Kundendienst (im Mai) auch nicht getauscht werden, weil das Einbauteam das Silikon um die Spüle vergessen hatte. Ergo: Arbeitsplatte aufgequollen und muss ausgetauscht werden. Die Arbeitsplatte musste durch einen Messfehler aber sowieso schon seit Februar bestellt sein. War sie aber nicht. Mittlerweile war es Ende Mai.
Nebenbei schrieb ich immer wieder Briefe an den Händler mit Fristsetzungen zur Nachbesserung, Antworten gab's freilich nie.
Ende Juni kam plötzlich nochmal Bewegung in die Sache - die Arbeitsplatte wäre aufgetaucht und man könnte die Restmontage vornehmen. Ob es morgen passen würde? Halt Stop! Erstens räume ich nicht nach Feierabend mal eben ne halbe Küche aus und zweitens wäre da ja noch die Sache mit der Elektrik... Daraufhin hörte ich zum ersten Mal - und 3 Monate nach Reklamation der Elektrik - dass der Händler einen eigenen Elektriker hat, der sich das mal anschauen könnte. Der hätte praktischerweise gleich morgen einen Termin frei. Dies sagte ich zu und jetzt dürft ihr 3x raten, wer am nächsten Tag nicht aufgetaucht ist: Richtig, der Elektriker!

Ende vom Lied nach 5 Monaten Vertröstungen, Ignoranz und nicht eingehaltenen Fristen: Ich habe den Rücktritt vom Kaufvertrag erklärt und mit meinem Anwalt gewunken, sollte die Küche nicht bis Ende Juli vollständig abgebaut sein. Ein unabhängiger Elektriker wird danach den Schaden an der Installation beheben und dem Händler in Rechnung stellen.

Seit der Rote Stuhl bei Kröger das Zepter schwingt, kannst den Laden komplett in die Tonne treten.